Hallo Drachenfreunde!

Wir freuen uns Sie in diesem Jahr am  20. Oktober 2024 auf dem
Drachenfest Möhnesee begrüßen zu dürfen.


In diesem Jahr geht es um das Thema LEICHTWINDDRACHEN

Was fliegt den da?
Die Tage werden kürzer, die Felder sind abgeerntet und das Laub an den Bäumen leuchtet in den warmen Farben des Herbstes. Da wird es Zeit, das traditionelle Drachenfest in Möhnesee Theiningsen auf dem Gelände des Gasthofs Schulte vorzubereiten.

Die ersten Großdrachen der angereisten Profis stehen schon seit dem frühen Morgen am Himmel und wiegen sich bei einer leichten Brise hin und her.  

Auch die Besucher haben den einen oder anderen Windvogel aus dem letzten Nordeseeurlaub dabei und versuchen ihr Glück mit viel Beinarbeit und manch einem beherzten Zug an der Drachenschnur. Doch nicht jeder Start ist erfolgreich und man fragt sich, was die Profis hier anders machen.  

Das Zauberwort heißt LEICHTWINDDRACHEN. Und die können ganz unterschiedlich aussehen.  

Da fliegen Deltas neben sechseckigen japanischen Rokkakus, klassische Diamantformen neben geflügelten Kastendrachen und Pfeilenten neben Genkis. Der Fantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt. Auch Lenkdrachen, ob mit zwei oder vier Steuerleinen, können schon bei wenig Wind viel Spaß bereiten. Doch all die verschiedenen Formen haben ein paar Gemeinsamkeiten. Eine entscheidende Eigenschaft ist das Gewicht im Verhältnis zu seiner Größe.  

Die erste Wahl bei der Konstruktion eines Leichtwinddrachens sind moderne Materialien wie ultraleichte Spinnakertücher und Kohlefaserrohre. Diese Kombination ermöglicht leichte Drachenmodelle mit großer Segelfläche und ausreichender Stabilität. Durch die Verwendung von Gummiverbindern lassen sich diese Drachen auch einfach aufspannen und wieder zerlegen.

Aber auch mit anderen Materialien wie Mylarfolie, Rettungsdecke aus dem Verbandskasten oder leichter PE-Folie, kombiniert mit Bambusleisten oder Rundholzstäben, kann man beeindruckende Ergebnisse erzielen. Die Modelle sind so konstruiert, das jedes Segelteil dem Auftrieb dient und weder schwere Stabilisierungsschwänze noch Flatterkanten nötig sind damit der Windvogel stabil am Himmel stehen kann. 

Auch die Waage spielt eine große Rolle. Diese ist eine Kombination aus verschieden langen Leinen und bildet den Teil des Drachens, der diesen optimal in den Wind stellt. Hier wird auch die Flugleine angebuchtet.  

Bei Leichtwinddrachen ist diese Waage in der Regel sehr einfach gestaltet, was zum einen Gewicht spart und zum anderen dem Drachen ermöglicht, sich in einer leichten Brise optimal auszurichten. Bei einigen Modellen stabilisiert diese Leinenkonstruktion auch das Stabgerüst, das den Drachen aufspannt. So wird verhindert, daß sich die extrem leichten Stäbe nicht zu weit verbiegen und somit brechen können.Ein letzter wichtiger Punkt ist die Flugleine. Dabei sollte man eine dünne, glatte, geflochtene Nylonleine wählen, die wenig Gewicht und einen geringen Luftwiderstand hat. Diese Leine muß außerdem genug Stabilität haben, um auch bei einer Windböe den Drachen halten zu können, ohne zu reißen. Denn gerade Leichtwinddrachen können aufgrund ihrer Größe erhebliche Zugkräfte entwickeln. Da der Wind in der Höhe gleichmäßiger und stabiler weht, ist es sinnvoll, die 100m Leinenlänge, die in Deutschland erlaubt sind, auch voll auszunutzen.  

Bei Lenkdrachen sind diese Steuerleinen in der Regel erheblich kürzer. Da haben erfahrene Piloten durch anziehen der Leinen oder durch wenige Schrittbewegungen vor-. oder rückwärts noch andere Möglichkeiten den Kite in Bewegung und somit in der Luft zu halten.

Diese Technik ermöglicht auch ein Drachenfliegen bei Windstille. So werden regelmäßig Indoor-Drachenfeste in Sporthallen und sogar Meisterschaften mit verschiedenen Disziplinen veranstaltet.Wir setzen aber auch dieses Jahr wieder auf ausreichend Wind, gutes Wetter und viel Spaß auf dem 15.Drachenfest Möhnesee und freuen uns auf viele Besucher und Mitflieger.  

Jürgen Kammler